Europa-Studie: In Deutschland sind die Preise für Wohneigentum am zweithöchsten

Jinny Verdonck

28. April 2022

Im Vergleich der sieben größten Länder Europas ist das Vereinigte Königreich der teuerste Ort für Wohneigentum, gefolgt von Deutschland auf dem zweiten Platz. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Online-Portal Immobilienwelt und dem französischen Unternehmen meilleurs agents durchgeführte Studie.

Im April 2022 wurden im Rahmen der Studie die durchschnittlichen Angebotspreise für Wohnimmobilien in den Top 7 der größten Länder Europas unter die Lupe genommen. Wer im Vereinigten Königreich eine Immobilie kaufen möchte, muss mit durchschnittlich 3.638 Euro je Quadratmeter rechnen. Somit ist das Vereinigte Königreich Spitzenreiter bei den Immobilienpreisen. Deutschland liegt währenddessen auf dem zweiten Platz mit 3.304 Euro je Quadratmeter und Frankreich belegt den dritten Platz mit durchschnittlichen Immobilienpreisen von 3.021 Euro. Am erschwinglichsten ist das Wohneigentum in Spanien und Italien. In Spanien kostet der Quadratmeter im Durchschnitt 1.825 Euro, während Italien mit 1.687 Euro die günstigsten Angebotspreise verzeichnet.

London und Paris sind die teuersten Hauptstädte

Besonders hoch sind die Immobilienpreise in den Hauptstädten des Vereinigten Königreichs und Frankreich. In London zahlen die Menschen mit 15.149 Euro je Quadratmeter viermal so viel wie in den restlichen Städten. Auch Immobilienkäufer in Paris müssen mit Preisen von 10.191 Euro je Quadratmeter rechnen, was dreimal so hoch ist wie der Durchschnittswert des Landes.  

Günstiger sieht es hingegen in der deutschen Hauptstadt aus: In Berlin liegen die Angebotspreise mit 4.940 Euro nur etwa 1.600 Euro höher als im Rest des Landes. Die günstigste der untersuchten Hauptstädte ist Rom, wo Immobilien für durchschnittlich 2.844 Euro je Quadratmeter inseriert werden.

Am meisten Wohnfläche gibt es in Belgien

Errechnet wurde zudem, wieviel Wohnraum sich ein Zwei-Personen-Haushalt in den analysierten Ländern leisten kann. Außerhalb der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs können sich die Einwohner durchschnittlich 69 Quadratmeter leisten, während es in London nur 16 Quadratmeter sind. 

In Frankreich liegt der Landesdurchschnitt bei 79 Quadratmeter und in Paris sind lediglich 23 Quadratmeter erschwinglich. Mehr Wohnfläche gibt es in Berlin: Im bundesweiten Durchschnitt erhalten Käufer 80 Quadratmeter und in Berlin immerhin noch 54 Quadratmeter und somit mehr als das Doppelte als in London und Paris.

Mit zwei Einkommen kann man sich in Italien im Durchschnitt 116 Quadratmeter leisten, während es in Rom noch immer großzügige 69 Quadratmeter sind. Getoppt wird die Wohnfläche in Belgien dank des hohen Lohnniveaus. Das Einkommen eines Zwei-Personen-Haushalts reicht in Brüssel für 89 Quadratmeter Wohnfläche und im restlichen Land erhält man durchschnittlich 136 Quadratmeter und somit die größte Wohnfläche der untersuchten europäischen Länder. 

Hintergrund zur Studie

Die Studie basiert auf einer Kreditlaufzeit von 20 Jahren und rechnet damit, dass für die Tilgung des Kredits ein Drittel des Einkommens aufgewendet wird.